Die größte aktuelle Herausforderung ist weltweit ohne Zweifel die COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2) Pandemie, die sowohl wirtschaftsethische Abwägungen als auch ökonomische Bewertungen erfordert. Angesichts der dynamischen, schwer vorhersehbaren Entwicklungen und der großen Unsicherheiten in Bezug auf die Folgen und richtigen Maßnahmen zur Eindämmung spielt jedoch für die Bewältigung der Krise das grundsätzliche Vertrauen der Menschen eine zentrale Rolle. Deshalb ist ein grundsätzlicher Strategiewechsel in der Pandemiebekämpfung jetzt – angesichts niedriger Inzidenzen – erforderlich.

Da die Fakten wie Ansteckungsrisiken, Krankheitsverläufe und Entwicklung von Impfstoffen und deren Nebenwirkungen unsicher sind, das Virus unsichtbar ist und potenzielle Gefahren durch Mutationen exponentiell steigen können, bedarf es eines grundsätzlichen Vertrauens in die Institutionen und handelnden Personen, gerade wenn weitreichende Eingriffe in die persönliche Freiheit und wirtschaftlichen Prozesse bisher ungekannten Ausmaßes stattfinden. Das Vertrauen in das Gesundheitssystem ist dabei das eine, das Vertrauen in die langfristige, nachvollziehbare und transparente Kommunikation der Politik, den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Robustheit und Leistungsfähigkeit der Wirtschaft – zum Beispiel bei der Impfstoffentwicklung und der Sicherheit der Grundversorgung – das andere. Ohne mehr Vertrauen in die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger wird die Pandemie im Herbst nicht zu bekämpfen sein.

 

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Studie: Prof. Dr. Dominik H. Enste – Wirtschaft und Corona: Die Bedeutung von Vertrauen in Krisenzeiten

 

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