Die Bayreuther Doktoranden Thomas Schmitt und Rebekka Riebl sind eines der 15 Gewinnerteams im bundesweiten Hochschulwettbewerb “Zeigt eure Forschung!”, der in diesem Jahr dem Thema “Bioökonomie” gewidmet ist. Veranstalter des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Wettbewerbs ist die Initiative “Wissenschaft im Dialog (WiD)”. Die Gewinner aus Bayreuth wurden für ihr Konzept eines “Escape Rooms” ausgezeichnet, der Jugendliche und Erwachsene für die Notwendigkeit einer stärkeren Verknüpfung von Ökonomie und Ökologie sensibilisieren soll. Mit dem Preisgeld von 10.000 Euro werden sie ihr Konzept in den nächsten Monaten in die Praxis umsetzen.

“Wir alle sind im täglichen Leben auf die Leistungen der Natur und Landschaft angewiesen, die wir oft für selbstverständlich halten: sei es die Luft zum Atmen, der gedeckte Tisch oder die Freude am Wandern. Diese Leistungen der Natur sind Grundlage einer nachhaltigen und in der Gesellschaft akzeptierten Bioökonomie. In der Wissenschaft werden diese Zusammenhänge intensiv untersucht, sie sind aber in der Bevölkerung noch teilweise unbekannt. Hier setzt unser Konzept an, mit dem wir am Hochschulwettbewerb von ‘Wissenschaft im Dialog’ teilgenommen haben. Wir freuen uns sehr über unseren Erfolg”, sagt Thomas Schmitt.

Das prämierte Konzept mit dem Titel “Time is running: Save Your World Exit Game!” greift eine Idee auf, die ursprünglich aus dem Bereich der Computerspiele stammt: Die Mitspieler befinden sich in einem virtuellen Raum und müssen mit Kreativität und Spürsinn einen Ausweg ins Freie suchen. Der “Escape Room”, den die Bayreuther Preisträger entworfen haben, ist jedoch ein realer Raum mit vier Wänden. Die Suche nach einer intelligenten, befreienden Lösung ist hier mit einem Planspiel verbunden. Die Spieler müssen kooperieren und können nur so das Szenario einer Landschaft entdecken, die wesentliche Kriterien einer nachhaltigen und gerecht organisierten Bioökonomie erfüllt: Die Interessen verschiedener Akteure werden berücksichtigt, natürliche Ressourcen werden ohne Raubbau genutzt, lebenswichtige Ökosystemleistungen sind auf Dauer gewährleistet und allen Beteiligten zugänglich. Geplant sind verschiedene Spielvarianten, die sich durch die jeweiligen landschaftlichen Gegebenheiten sowie ihren Schwierigkeitsgrad unterscheiden.

“Unser Escape Room soll Jugendlichen und Erwachsenen vor Augen führen, wie wichtig funktionierende Ökosystemdienstleistungen für die Bioökonomie sind. Darüber hinaus wollen wir den Blick für die Bedürfnisse Anderer weiten und kooperatives Handeln fördern. Dies gilt sowohl innerhalb der eigenen Region als auch auf globaler Ebene”, sagt Rebekka Riebl. Die Escape Rooms, die in den nächsten Monaten auf dem Bayreuther Campus entstehen sollen, sind mobil und problemlos ausleihbar. Digitale Versionen zum Herunterladen und Nachbauen sind ebenfalls geplant.

Rebekka Riebl und Thomas Schmitt promovieren bei Prof. Dr. Thomas Köllner am Lehrstuhl für ökologische Dienstleistungen der Universität Bayreuth. Zuvor haben sie in Bayreuth den Master-Studiengang “Global Change Ecology” absolviert und dabei einen Schwerpunkt auf die Wechselbeziehungen zwischen gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen gelegt.

 

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