Das Forum Compliance & Integrity (FCI) und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY haben im Mai den „Existing Practice in Compliance 2016 Survey“ veröffentlicht. Damit liegt eine umfassende Vergleichsstudie hinsichtlich des Stands und Trends in Integritäts- und Compliance-Management-Systemen vor. Grundlage hierfür war eine standardisierte Befragung eines ausgewählten Teilnehmerkreises mit bereits fundierten Erfahrungen in der Implementierung eines Compliance-Management-Systems (CMS). Die im Oktober und November 2015 durch EY durchgeführte Erhebung fragte nach der Selbstevaluierung des Umsetzungsstands des unternehmenseigenen CMS. Ziel war es, Erkenntnisse zu erlangen, wie das CMS bei den teilnehmenden Unternehmen aktuell ausgestaltet ist und wie die implementierten CMS noch sinnvoll weiterentwickelt werden können. Die Studie kann hier heruntergeladen werden: bit.ly/1CNkwuB

Ausgewählte Ergebnisse

Interessant ist dabei unter anderem das Ergebnis, dass die Kernelemente des ComplianceManagement-Systems in vielen Unternehmen nur in der Unternehmenszentrale (46%) und nicht unternehmensweit umgesetzt sind. Uneinigkeit bestand beispielsweise bei der Berücksichtigung von Compliance im Rahmen der Anreizsysteme für Führungskräfte: bei 44% der befragten Unternehmen findet keine Berücksichtigung statt und nur bei 18% ist die Rückforderung von vertraglich vereinbarten Vergütungszahlungen von Managern möglich, die dem Unternehmen durch einen Compliance-Verstoß Schaden zugefügt haben. Bemerkenswert ist ferner, dass etwa 16% der befragten Unternehmen ihre Geschäftsführung nicht zu ComplianceThemen schulen, obwohl genau dies wichtig wäre, um zentrale Erfolgskriterien wie „tone from the top“ oder „walk the talk“ mit Leben zu füllen und Compliance glaubwürdig zu machen.

 

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