Die Forschungsstelle für Deutsches und Europäisches Lebensmittelrecht (FLMR) an der Universität Bayreuth lädt zu ihrem Herbstsymposium 2016 ein.

Schon seit einigen Jahren interessieren sich die Öffentlichkeit und die Medien in Deutschland verstärkt für ethische und ökologische Aspekte der Lebensmittelwirtschaft. Die Herstellung und Vermarktung von Lebensmitteln dürfe keinesfalls gegen Gebote der Nachhaltigkeit und der Fairness verstoßen, lautet eine weitverbreitete Forderung. Aber welche rechtlichen Konsequenzen ergeben sich daraus für Produzenten, Händler und Verbraucher? Welchen Rahmen gibt das Lebensmittelrecht diesbezüglich vor, und sind neue Regelungen des Gesetzgebers wünschenswert oder sogar notwendig? Mit diesen Fragen befasst sich das diesjährige Herbstsymposium der Forschungsstelle für Deutsches und Europäisches Lebensmittelrecht (FLMR) an der Universität Bayreuth.

Thema: ‚Nachhaltigkeit und Ethik im Lebensmittelrecht‘
Zeit: Donnerstag, 29. September 2016 (Beginn: 9:00 Uhr),
und Freitag, 30. September 2016 (Ende gegen 13:00 Uhr).
Ort: Tagungszentrum Bayreuth, Kolpingstraße 5, 95444 Bayreuth.

Das Tagungsprogramm und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden sich unter www.lmr.uni-bayreuth.de. Anmeldeschluss ist der 23. September 2016. Die Veranstaltung richtet sich an Verantwortliche in Unternehmen, Behörden und Verbraucherorganisationen sowie an Wissenschaftler und Anwälte, die mit dem Thema Lebensmittelrecht befasst sind. Für Vertreterinnen und Vertreter der Medien ist die Teilnahme an der Veranstaltung kostenlos, um eine Anmeldung per E-Mail an lebensmittelrecht@uni-bayreuth.de wird gebeten.

Zum Tagungsprogramm

Die Themen der Tagung sind weitgespannt. Die soziale Verantwortung von Familienunternehmen, Bio- und Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen und Formen des Lebensmittelbetrugs durch falsche Kennzeichnungen werden ebenso diskutiert wie die Tierwohl-Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und Aspekte eines fairen Handels. Auch die Frage, in welchem Umfang und mit welchen Mitteln der Gesetzgeber auf freie Entscheidungen der Verbraucher Einfluss nehmen darf oder sollte, steht auf dem Programm. Abgerundet wird das Programm mit einem Blick auf den in Italien praktizierten Schutz regionaler Herkunftskennzeichnung und die in die Zukunft gerichtete Frage, ob ‚Novel Food‘ Nachhaltigkeitserwartungen erfüllen kann.

Der maßvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Einhaltung ethischer Standards sind Forderungen, die sich heute vielfach auch in Unternehmenszielen und politischen Initiativen niederschlagen. „In juristischer Hinsicht sind diese plakativ anmutenden Begriffe allerdings sehr unscharf, was ihre praktische Handhabung erschwert. Dies führt teilweise zu erheblichen rechtlichen Problemen, zum Beispiel bei der Vermarktung von Lebensmitteln. In unserer diesjährigen Tagung greifen wir solche Herausforderungen auf, um mit Blick auf bisherige Erfahrungen neue Ideen für den juristischen Umgang mit ethischen und ökologischen Forderungen im Lebensmittelbereich zu entwickeln,“ erklärt Prof. Dr. Markus Möstl, Direktor der Forschungsstelle für Deutsches und Europäisches Lebensmittelrecht an der Universität Bayreuth.

Zur Forschungsstelle FLMR

Die Forschungsstelle für Deutsches und Europäisches Lebensmittelrecht der Universität Bayreuth (FLMR) wurde 1990 auf Initiative des Arbeitskreises der Bayerischen Ernährungswirtschaft (ABEW) mit der Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung gegründet. Sie gehört zur Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth und ist Teil des universitären Profilfeldes “Lebensmittel- und Gesundheitswissenschaften“. Unterstützt wird die Arbeit der Forschungsstelle durch den Verein zur Förderung der Forschungsstelle für Deutsches und Europäisches Lebensmittelrecht der Universität Bayreuth e.V. In der Region arbeitet sie eng mit der Forschungsstelle für Nahrungsmittelqualität (ForN) am Standort Kulmbach zusammen. Der Arbeitsauftrag der Forschungsstelle ist die wissenschaftliche Behandlung des Lebensmittelrechts aus einem intra- und interdisziplinären sowie internationalen Blickwinkel heraus.

Bild: Direktorium der Forschungsstelle für Deutsches und Europäisches Lebensmittelrecht der Universität Bayreuth zeigt; von links nach rechts: Prof. Dr. Nikolaus Bosch, Prof. Dr. Markus Möstl, Prof. Dr. Jörg Gundel.
© Pamela Meier.

 

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